Minutenlang wanderte Mario Schindler mit den Händen im Gesicht über den Platz. „Ich bin fix und fertig“, sagte der Trainer der DJK Schwebenried/Schwemmelsbach Sekunden nach dem Abpfiff der Spitzenpartie der DJK beim FC 05 Schweinfurt II abgepfiffen. Dreimal lag die DJK im Rückstand, dreimal glich sie aus, die Partie endete mit 3:3, und einen Sieger hätte es in dieser hochklassigen Partie nicht geben dürfen.

Das Spiel selbst begann ohne große Abtastphase, und schnell wurde klar, dass die Abwehrreihen den Stürmern das Leben schwer machen würden. Es sei denn, die Abwehrspieler würden sich Fehler erlauben. Was sie auch taten, je zweimal auf jeder Seite. Schweinfurt legte das erste Tor vor: die DJK war sich nicht einig, wer Steffen Schmidt (Foto: Horling) am Torschuss hindern sollte, also hämmerte der den Ball rein (19.). Auf der Gegenseite unterschätzte die FC-Abwehr das Arjen-Robben-Dribbling von David Fleischmann, und der jagte den Ball links oben in den Winkel. Den hätte Christoph Saballus nur dann gehalten, wenn sein rechter Arm ein Meter länger gewesen wäre (25.). Bis zum Pausenpfiff machte die DJK die bessere Figur auf dem Platz und hatte auch mehr Torchancen, bei gelegentlichen FC-Kontern.

Aus der Pause kehrte der FC etwas frischer zurück und stellte in der 57. auf 2:1. Ein sehr hoher Ball senkte sich im DJK-Strafraum senkrecht Richtung Boden in eine Traube aus sechs, sieben Mann, alles stochert rum, und aus dem Gewühl heraus stolperte Chris Schmidt die Kugel ins Tor. Die 65. Minute brachte zum zweiten Mal den Ausgleich. Nach einer Ecke brachte die FC-Abwehr den Ball zurück zu Thomas Cäsar, und in dessen scharfe Hereingabe brachte Manuel Weißenberger gedankenschnell den Fuß – 2:2.

Die erneute Schweinfurter Führung (87.) ging zur Hälfte auf den Schiedsrichter, zur anderen Hälfte auf Nikolas Herold. Steffen Behr eroberte sich in der DJK-Hälfte mit einem Offensivfoul den Ball, die Pfeife des Unparteiischen blieb stumm – seiner uneinheitlichen Spielführung entsprechend –, und Behr zog halbherzig ab Richtung DJK-Tor. Damit überraschte er Niko Herold so sehr, dass der wie beim Slapstick rückwärts ins Tor stolperte und dem Ball nur hinterherschaute.

In der hektischen Schlussphase gerieten Christopher Lehmann (FC) und DJK-Verteidiger Oliver Mützel aneinander, für den rotgefährdeten Mützel kam Simon Michel. In der Nachspielzeit segelte der Ball hoch in den FC-Strafraum, Michel und Marcel Ruft stiegen hoch. Zum Entsetzen der Schweinfurter und zum Erstaunen der Schwebenrieder pfiff der Unparteiische Strafstoß. „Halb zog er ihn, halb sank er hin“, sinnierte Schindler, „da war keine Berührung“, ärgerte sich Baumann. Manuel Weißenberger legte sich den Ball zurecht und schickte Saballus in die falsche Ecke – 3:3. „Wir haben dem Klassenprimus gut Paroli geboten“, ist Schindler mit seiner Elf zufrieden. Baumann ärgert sich über „zwei fehlende zwei Punkte, die müssen wir uns woanders holen“. (Quelle: Tagblatt / Guido Chulek)

Schweinfurt: Saballus – Helfrich (70. Schmitt), Ruft, Hillenbrand, Heinze (80. M. Behr), S. Schmidt, S. Behr – Lehmann, Thomann, Özdemir (60. Fleischer) – Ch. Schmidt.

Schwebenried/Schwemmelsbach: Herold – Stürmer, Full, Heinlein, Mützel (90. Michel) – Cäsar, Zöller – S. Weißenberger, Fleischmann – M. Weißenberger, Rumpel (84. Herchet).

Zuschauer: 250. Schiedsrichter: Linz (Pettstadt). Tore: 1:0 S. Schmidt (19.), 1:1 Fleischmann (25.), 2:1 Ch. Schmidt (57.), 2:2 M. Weißenberger (65.), 3:2 S. Behr (87.), 3:3 M. Weißenberger (90.+2, Foulelfmeter).