Gegen die Verbreitung des Virus – Marco Fritscher zeigt seinen Einsatz abseits vom Fußballplatz
Durch die Corona-Krise steht nicht nur der Ligabetrieb still. Auch die Trainingseinheiten im Stadion mussten bis auf Weiteres eingestellt werden, die Spieler halten sich während der Ausgangseinschränkungen mit Plänen von Zuhause aus fit. Marco Fritscher nutzt diese außergewöhnliche Zeit jedoch auch, um sich aktiv gegen die Verbreitung des Virus einzusetzen. Der 25-Jährige beweist seine Qualitäten als Teamplayer und packt dort mit an, wo das alltägliche Leben trotz der Pandemie weiter laufen muss. Die Lebensmittelläden haben für die Grundversorgung geöffnet. Tagtäglich treffen im Supermarkt viele Menschen aufeinander, umso wichtiger also, dass dort gewisse Maßnamen eingehalten werden. Deswegen sorgt der Mittelfeldspieler für einen reibungslosen Ablauf beim Einkaufen und vermittelt in solchen Zeiten ein Stück weit Sicherheit. Anstatt „Wir arbeiten Fußball gilt für Marco aktuell also – „Arbeiten, wo Hilfe benötigt wird“.
Wir haben mit Marco Fritscher über die aktuelle Situation gesprochen!
Schön, dass du dir die Zeit nimmst Marco. Wie geht’s dir und deiner Familie aktuell?
„Sehr gerne, uns geht es gut. Annika und ich sind bis auf Weiteres in Schweinfurt. Mit meiner Familie habe ich aktuell nur über das Handy kontakt.“
Die aktuelle Situation erfordert außergewöhnliche Maßnahmen. Wie schwer fällt es, aktuell mit deinen Mitspielern nicht auf dem Platz stehen – oder im Stadion spielen zu können?
„Es is wie`s is. Die Jungs vermisse ich natürlich sehr,keine Frage. Alle zwei Tage telefoniere ich aber mit Sascha Korb, das muss sein“. ( lacht )
Wie hältst du dich ohne die Trainingseinheiten mit der Mannschaft fit?
„Zu Beginn jeder Woche stelle ich mir einen Traingsplan zusammen. Laufeinheiten, Krafttraining wechseln sich immer ab. 1-2 mal die Woche, lasse ich mich beim Physiotherapeuten behandeln“.
Zuhause rum sitzen ist nicht dein Motto – wann kam der Gedanke bei dir, sich in der Coronakrise zu engagieren?
„Wir haben im Fernsehen gesehen, dass im Raum Schweinfurt ein Bauer seine Personalnot kundgetan hat. Da wir ja in schweinfurt eine Wohnung haben und hier leben, war es uns schon ein Bedürfnis, hier in der Region auch den Menschen zu helfen oder sie unterstützen. Viele Leute in Schweinfurt gehen ja auch in unser Stadion und unterstützen mich und die anderen bei der Arbeit. Vielleicht kann ich auf diesem Weg ja etwas Dankbarkeit zurück geben“.
Du wolltest zunächst als Erntehelfer mitarbeiten, was war hier die Problematik?
„Wir haben mit einem Gemüsebauer eine Zusammenarbeit vereinbart. Am Ende der Woche hat er uns mitgeteilt, dass sich die personelle Situation bei ihm, durch die kurzfristig enstandene Kurzarbeit, verändert hat. Er hatte in wenigen Tagen viele Bewerbungen. Auch von Leuten die schon Erfahrung mit der Ernte haben. Ihm war das sehr unangenehm uns abzusagen, die Entscheidung konnten wir natürlich nachvollziehen“.
Welche Tätigkeit führst du nun stattdessen aus?
„Ein Dienstleistungsunternehmen hat sich bei mir gemeldet die für Supermärkte Sicherheitspersonal suchen. Sie hatten mich um 12 Uhr angerufen, um 14 Uhr habe ich angefangen. Das zeigt schon die aktuelle Notsituation“.
Mit deiner Arbeit vermittelst du vielen Menschen Sicherheit und Ordnung im Alltag, denn Einkaufen gehört zum täglichen Leben dazu? Wie läuft deine Arbeit ab?
„Im Markt muss ich dafür sorgen, dass sich keine Gruppen bilden, alle den Abstand zueinder einhalten, auch gegenüber dem Personal, wenn sie Fragen haben. An der Kasse hat jeder Kunde zwei Meter Abstand zum Nächsten zu halten. Die Einkaufswägen müssen zudem alle 15 Minuten desinifiziert werden“.
Wie reagieren die Menschen vor Ort auf deine Tätigkeit. Ist es zu spüren, dass du durch deine Arbeit eine sichere Atmosphäre vermittelst?
„Viele sind sehr freundlich und bedanken sich, wenn ich sie darauf hinweise. Das hat mich sehr positiv überrascht. Vielen ist der Ernst der Lage schon bewusst, zum Spaß stehe ich dort schließlich nicht“.
Abstand zu anderen Menschen halten gilt während der Corona-Pandemie an erster Stelle, wie schützt du dich selbst in der aktuellen Lage?
„Bei der Arbeit trage ich stets Handschuhe und halte Abstand zu allen Menschen. Die Maske wird bei mir jetzt auch Pflicht“.
Die Ausgangseinschränkungen sind bis zum 19. April verlängert worden und auch die öffentlichen Sportplätze sind damit gesperrt. Was ist deine Hoffnung für die anschließende Zeit, hinsichtlich der Trainingseinheiten und auch der derzeit aussetzenden Saison?
„Ehrlich gesagt hoffe ich einfach, dass wir uns alle gesund und unbeschadet wiedersehen. Das ist für mich das allerwichtigste“.
Vielen Dank Marco für dein Engagement und bleib weiterhin gesund!
WIR ARBEITEN FUSSBALL.