Schnüdel-Frauen starten erfolgreich in die neue Saison
Viel hatten sich die Schweinfurter Damen für den ersten Spieltag der Saison 23/24 vorgenommen. Zum Saisonauftakt ging es zu keinem geringeren als dem SV Schwabthal. Hatte man in der vergangenen Saison am letzten Spieltag gegen diesen Gegner aus der Nähe von Bad Staffelstein mit 2:1 am noch das Nachsehen, sollte es in dieser Saison nicht wieder ohne Punktausbeute in die Heimat gehen.
Erst ein Spiel konnte man gegen diesen Konkurrenten aus der Landesliga in den vergangenen Jahren für sich entscheiden, alle anderen gingen an den SV Schwabthal. Ein einziger 3:0 Erfolg zuhause auf dem Kunstrasenplatz vom 12.11.22 stand bis dato auf der Liste.
Hatte man in der Vorbereitung gerade einmal zwei Testspiele absolvieren können, bei denen man zum einen gegen Weinberg 2 mit 1:5 zuhause unter die Räder kam und Lehrgeld bezahlen musste kam man bei der SG Dittwar/TBB nicht über ein 1:1 Endstand hinaus.
Durch einige Abgänge nach der Saison geht es nun mit einem jungen Team in die neue Landesligasaison. Gerade aus der erfolgreichen U17, die in der vergangenen Saison Vizemeister in der Bayernliga wurden rücken 6 Spielerinnen in den Kader der ersten Mannschaft auf und messen sich im Damenbereich nun in der Landesliga.
Zudem rückten Aufgrund von Personalmangel durch Abwesenheit (Urlaub) am ersten Spieltag gegen den SV Schwabthal mit Belinay Hacimüftüoglu und Marilina Walter zwei Perspektivspielerinnen aus der aktuellen U17 in den Kader der ersten Mannschaft auf.
Belinay Hacimüftüoglo die bereits im Testspiel gegen Weinberg 2 auf der IV-Position die erste Landesligaluft schnuppern konnte kam auch im Spiel gegen Schwabthal direkt von Anfang an im Spiel.
Viel hatte sich die junge Truppe um Leonie Heimann, Belinay Hacimüftüoglo, Chiara Reck, Vanessa Schindler, Kapitänin Antonia Heider, Johanna Rüppel, Annika Braun, Anna Bäuerlein, Lara Bieber, Lara Wedler, Jule Betz, Lena Lukas und Marilina Walter für dieses Spiel vorgenommen.
Die 130 Zuschauer an der Sportanlage in Staffelstein sahen von Anfang an eine hochwertige Partie, die von Referee Jan Gäbelein geleitet wurde.
Beide Mannschaften waren von Anfang an motiviert, konzentriert und mit der nötigen Körpersprache auf dem Platz.
Die ersten 7 bis 8 Minuten der Partie waren sehr ausgeglichen, beide Mannschaften fanden in ihr Spiel und erspielten sich durch einzelne Aktionen Vorteile auf beiden Seiten.
Nach 10 Minuten kippte die Partie, die in blau spielende Heimmannschaft wurde, nun stärker und präsenter auf dem Platz. Wie bereits in der vergangenen Saison waren es immer wieder die hohen Bälle hinter die Kette der Schweinfurter Abwehr, die man auf die schnellen Außenläuferinnen versuchte abzusetzen.
Gerade auf der rechten Außenbahn entwickelten die Schwabthaler eine enorme Aktivität. Während sich Lara Bieber mit Lorena Gründel im LM immer wieder Zweikämpfe lieferte, hatte es Annika Braun in der LV wesentlich schwerer. Durch geschicktes Verschieben der Positionen hatte sie es zum einen mit der Kapitänin Lisa Kestler aber auch mit der schellen Marina Bütter zu tun, die immer wieder die Positionen im Sturmzentrum und auf der RM tauschten. Gerade im 1 gegen 1 waren die Schwabthaler her enorm lauffreudiger, athletischer und effektiver.
Enorme Gefährlichkeit ging von den seitlichen Flanken aus, die immer wieder scharf in Richtung zweiten Pfosten hereingebracht wurden und vor dem Tor von Leonie Heimann auftauchten.
Das gleiche Problem ereignete sich auf der linken Außenbahn, hier waren es Miriam Steck und Svenja Meißner, die in der Rotation von Jule Betz abgefangen werden mussten. In dieser nun anhaltenden Drangphase mussten viele Bälle abgefangen werden und ins Seitenaus geklärt werden.
Die Maschinerie der Heimelf lief nun richtig zu Hochform auf. Schweinfurt tat sich sehr schwer, hier nun konditionell mitzuhalten. Ein Tempo auf einem enorm hohen Level. Tapfer stemmten sich die Schnüdelgirls nun dem Gegner entgegen. Nur noch 5 Minuten bis zur Pause zeigte der Referee an.
Wieder war es Marina Büttel, die über die rechte Außenbahn Tempo aufnahm und ihrer Gegenspielerin davonzog. Nur ein Foul konnte sie stoppen. Halbrechte Position, Strafraumkante, ca. 15 Meter vom Gehäuse entfernt.
Eine Standartmöglichkeit in der 41.Minute, ausgeführt von Ronja Kohmann.
Sie überlistet die Nr. 1 Leonie Heimann mit einem scharf ausgeführten Freistoß auf dem ersten Pfosten. Unhaltbar.
Nun waren die Schwabthalerinnen im Flow. Beflügelt vom Führungstreffer drehten sie nun noch weiter auf. Leonie Heimann konnte einen Schuss aus kürzester Distanz von Lisa Kestler zur Ecke klären, die glücklicherweise nichts einbrachte.
Mittlerweile hoffte man auf dem Pfiff des Referees zur Halbzeit, jedoch hatten die Schwabthaler in der 45. Minute einen weiteren sehenswerten Auftritt. Wieder war es ein schneller Konter, der über die rechte Spielhälfte eingeleitet wurde. Lisa Kestler gewinnt den Zweikampf und bringt den Ball wieder scharf auf dem zweiten Pfosten, so dass die einlaufende Marina Büttel nur noch den Ball ins Netz schieben muss.
Ein verdienter 2:0 Halbzeitstand aus Sicht der Heimelf.
Direkt nach dem Wiederanpfiff durch Referee Gäbelein ging ein Ruck durch die Schweinfurter Mannschaft.um Kräfte zu schonen ließ man nun den Ball kontrollierter durch die eigenen Reihen laufen, man spielte ruhiger und konzentrierter und schaffte es sich immer wieder in die gegnerische Hälfte abzusetzen und für Akzente zu Sorgen, man hatte nun mehr Spielanteile. Schwabthal drehte nun einen Gang zurück, den Sie hatten in der ersten Hälfte durch ihren permanenten Druck gegen den Ball enorm an Körnern gelassen.
Schweinfurt versuchte nun ebenfalls den Ball hinter die gegnerische Kette zu bekommen, um auf Fehler des Gegners zu hoffen.
Dies gelang nun auch besser nur die nötigen Erfolge im Abschluss blieben aus. Antonia Heider scheiterte in einer 1 gegen 1 Situation gegen die Torhüterin Jaqueline Spindler.
In der 57. Minute durfte dann endlich die junge U17 Spielerin Marilina Walter ihr Debüt in der Damen Landesliga geben. Sie kam für eine Tapfer aufspielende Lara Bieber im LM ins Spiel.
In der 64. Minute kam es bei den Schwabthalern zum ersten Wechsel. Die Torschützin zum 2:0 Marina Büttel ging, für sie kam mit Fiona Brendel eine frische Kraft ins Spiel.
Nun wurde das Spiel aus Schweinfurter Sicht immer ansehnlicher. Die Spielanteile nahmen rasant zu, die Körpersprache im kompletten Team änderte sich. Man merkte der Gegner baute nun immer mehr ab und man kam immer besser ins Spiel.
In der 66. Minute bekam Schweinfurt nun einen Freistoß, hinter der Mittellinie zugesprochen. Alle Spielerinnen begaben sich Richtung Strafraumkante. Die IV Anna Bäuerlein nahm sich diesen an und schickte den Ball hinter die Kette auf die Reise. Dieser wurde immer länger und sprang vor der Torhüterin Jaqueline Spindler unglücklich auf und sprang ihr direkt unter der Querlatte ins Tor zum verdienten Anschlusstreffer der Schweinfurter. Zu diesem Zeitpunkt verdient.
Nun ging ein Ruck durch die Mannschaft, der enorme Kräfte freisetzte. Schweinfurt war nun in Fahrt gekommen. In der 76. Minute war es Johanna Rüppel die sich im Strafraum den Ball erkämpfte und im zum 2:2 Ausgleich einnetzte.
In der 78. Minute durfte dann auch noch mit Lena Lukas, eigentlich Torfrau für Marilina Walter mit in die Partie, um eigene Akzente zu setzen.
Nun gelang Schweinfurt auch noch ein platzierter Schuss, bei dem die Querlatte im Weg war. In der 81. Minute setzte Schwabthal nochmals alles auf eine Karte und wechselte mit Lea Müller für Lorena Gründel und Emely Huber für Alina Hellmuth zwei frische Spielerinnen ein, um das Ergebnis noch zu korrigieren.
In der 83. Minute war es dann so weit. Lara Wedler erkämpft sich im Strafraum den Ball und legt auf die besser platzierte Spielerin Johanna Rüppel ab, die nicht lange fackelt und ihr Team mit einem satten Schuss ins Tor mit 3:2 in die Pole Position bringt.
In der 84. Minute bringt Schwabthal mit Hannah Moncken für Pia Kestler eine weitere Offensivkraft ins Spiel.
Es folgten noch weitere zwei Ecken für die Schnüdel die sie sich in der Schlussphase tapfer erkämpft haben, die aber nichts einbrachten.
Ein erster Spieltag für die junge Elf aus Schweinfurt, die spannender hätte nicht sein können, Ein Sieg gegen einen unangenehmen, tapfer aufspielenden Gegner, der bis zur Halbzeit das Spiel dominierte.
In 24. Minuten Spielzeit schaffen es die Schnüdel ein verloren geglaubtes Spiel zu drehen. Eine moralische Leistung, die gezeigt hat, was ein Team alles erreichen kann, wenn es an sich glaubt.
Die ersten 3 Punkte für den Klassenerhalt.