Trotz starker erster Hälfte – Schnüdel unterliegen Kickers
Dreieinhalb Jahre mussten alle Fußballfans der Region auf das große Unterfranken-Derby warten. Am gestrigen Dienstagabend war es so weit: Flutlicht, eine stattliche Kulisse und ein Pokal-Viertelfinale mit Brisanz. Die 3.232 Zuschauer sahen ein Spiel mit zwei unterschiedlichen Halbzeiten.
Starke erste 45 Minuten der Schnüdel
Mit dem wiedergenesenen Lukas Billick traten die Schnüdel in Bestbesetzung an und begannen die Partie mit dem Selbstvertrauen der stärksten Heimelf der Regionalliga Bayern. Schon in den ersten Minuten kam die Heimelf zu aussichtsreihen Gelegenheiten, doch Jabiri (2.) und Thomann (3.) scheiterten zunächst. In Minute fünf aber die Belohnung für eine starke Anfangsphase: Jabiri schickte Böhnlein in die Tiefe – und der Mittelfeldakteur schloss aus spitzem Winkel auf den kurzen Pfosten zur 1:0 Führung ab! Auch in der Folge waren die Schweinfurter die spielbestimmende Mannschaft. Martin Thomann hätte mit zwei Abschlüssen (12., 13.) die Führung ausbauen können, scheiterte jedoch am Außennetz oder am gegnerischen Torwart Richter. Gefährliche Torraumszenen des Drittligisten waren bis dato Mangelware. Ganz im Gegensatz zu mutig auftretenden Schnüdeln, die durch Böhnlein (27.) und Thomann (28.) weitere Gelegenheiten ausließen. Erstmalig aufatmen mussten die 05-Fans, als Sané-Kopfball knapp am langen Pfosten vorbeistrich (31.). Die Pausenführung war letztlich verdient, da Schweinfurt aktiv das Spiel bestimmte und Würzburg jegliche Torgefahr vermissen ließ.
Standards bringen die Wende
Zum zweiten Durchgang brachte Kickers-Coach Santelli zwei frische Kräfte, darunter mit Pourié einen zweiten Stürmer. Die Rothosen zeigten sich verbessert und konnten nun zahlreiche Standards verzeichnen. So war es auch eine Stefaniak-Ecke, die den Kopf von Kraulich fand und von Schnüdel-Keeper Zwick nur vor die Füße von Leon Schneider zum Abstauben geklärt werden konnte: 1:1 (59.)! Die Kickers entwickelten nun ein Übergewicht und kamen nur acht Minuten nach dem Ausgleich zur 2:1 Führung. Saliou Sané köpfte im Anschluss an einem weiteren Standard ins lange Eck ein (67.). Der Nach dem Doppelschlag gingen die 05er mehr Risiko ein. Mit Suljic, Pieper und McLemore brachte Strobl weitere Offensivkräfte. Doch kurz vor Ende der Partie die endgültige Entscheidung. Daniel Hägele machte den Deckel auf die Partie (87.). Zwar bemühten sich die Schnüdel nochmals um den schnellen Anschluss, doch sowohl Suljics Schuss (88.) als auch Thomanns Schlenzer (89.) brachten nicht den gewünschten Erfolg. Mit dem letzten Angriff der Partie erhöhten die Kickers gar auf 4:1 durch Sané (90.+6). Trotz der deutlichen Leistungssteigerung der Würzburger ein am Ende zu deutliches Resultat.
Tobias Strobl nach dem Spiel: „Wir haben eine sehr starke erste Halbzeit gezeigt. Man hat gesehen, dass die Jungs für dieses Spiel gebrannt haben. Leider haben wir es versäumt, das 2:0 nachzulegen und sind am Ende dafür bestraft worden. Die Kickers haben es am Ende die Tore sehr stark mit ihren Standardsituationen gemacht.
Auch Ralf Santelli bewertet die Partie ähnlich: „Es waren zwei unterschiedliche Halbzeiten. In der ersten Hälfte waren wir überhaupt nicht präsent. In den zweiten 45 Minuten haben wir mehr Fußball gespielt und uns zahlreiche Standardsituationen herausgespielt.
Am Samstag gegen Eltersdorf gefordert
Schon am kommenden Samstag geht es für die Schnüdel weiter im Ligabetrieb, wenn der SC Eltersdorf im Sachs-Stadion zu Gast ist. Anpfiff der Partie gegen die abstiegsbedrohten Mittelfranken ist um 14 Uhr.
Schweinfurt: Zwick – Haas, Billick (79. Suljic), Rinderknecht, Grözinger (69. McLemore) – Kraus – Fery, Böhnlein, Thomann –Skenderovic (64. Pieper), Jabiri
Würzburg: Richter – Schneider, Strohdiek, Kraulich, Lungwitz (46. Breunig) –Hägele, Waidner – Kopacz, Stefaniak (72. Hausjell), Herrmann (46. Pourie) – Sane
Schiedsrichter: Patrick Hanslbauer (TSV Altenberg)
Zuschauer: 3232
Tore: 1:0 Böhnlein (5.), 1:1 Schneider (59.), 1:2 Sane (67.), 1:3 Hägele (87.), 1:4 Sane (90.+6)
Karten: Gelb: Jabiri, Böhnlein – Kopacz, Sane, Strohdiek