Junioren nehmen das Training wieder auf
Bei den Nachwuchsmannschaften des FC 05 geht es wieder mit dem Training los: U12 bis U19 starteten bereits in der vergangenen Woche, in dieser Woche sind die Kleinfeld-Mannschaften an der Reihe. In einem Online-Elternabend wird jeweils vorab über das Hygienekonzept informiert. Am Montagabend vor einer Woche war als erstes Trainingsauftakt bei den U-12-Junioren. Das Trainer-Team, zu dem auch Ex-Zweitliga-Profi Thorsten Seufert (im Bild) gehört, durfte knapp 20 Kinder begrüßen, richtig trainieren mit ihnen aber nicht. Noch gilt auf unbestimmte Zeit die sogenannte Abstands-Regel. Erlaubt sind weder Zweikämpfe noch komplexe Spielformen – „für unsere Jungs eigentlich äußerst wichtig, immerhin sind wir ein NLZ“, so Seufert. NLZ heißt Nachwuchsleistungszentrum, entsprechend ambitioniert wird schon ab den E-Junioren trainiert.
Und entsprechend anspruchsvoll muss in der Not gestaltet werden, was an Übungen in Vierergruppen plus jeweils einem Trainer möglich ist. Primär sind das Passstafetten und Laufwege. Genau da spalte sich der Juniorenfußball in zwei Lager, so der 45-Jährige, der in der Saison 2001/02 mit dem FC 05 in der Zweiten Liga gespielt hatte, zuletzt in Niederlauer und Strahlungen auch Erfahrung im Breitensport gesammelt hat: „Die lange Corona-Pause kostet kleinen Vereinen einige Nachwuchskicker, die aufhören mit dem Sport. Auf dem Dorf und in unteren Klassen wollen die Kinder nicht komplex trainieren, da wollen sie spielen und Tore schießen. Im NLZ haben wir das Problem nicht, eher, dass die Entwicklung der Jungs ins Stocken gerät. Bei älteren Jahrgängen kann das fatal sein, die Kleinen dürften die drei Monate schnell aufgeholt haben.“ Auch, weil man auf das inzwischen erlaubte Großgruppen-Training weitgehend verzichtet; sinnvolle Übungsformen mit 20 Personen, aber weiter auf Distanz, sind rar.
Erst vor wenigen Tagen hatte der Bayerische Fußball-Verband (BFV) beschlossen, die wegen Corona ausgesetzte Saison 2019/20 bei den Junioren abzubrechen und bei den Juniorinnen ab dem 1. September – wenn durch staatliche Vorgaben möglich – analog des Spielbetriebs bei den Männern und Frauen fortzusetzen. Aufsteiger werden bei den Jungs auf Basis einer Quotientenregelung ermittelt, Absteiger soll es nur geben, wenn Teams bis dato punktlos geblieben sind. Das heißt, die Jungs werden nach der langen Trainingspause nun auch noch eine lange Spielpause haben. „Ich glaube nicht, dass es im September weitergeht“, sagt Jürgen Härtel, einer der U-12-Co-Trainer. Weswegen man mit dem VfR Aalen für Oktober vorsichtshalber einen Leistungsvergleich vereinbart hat; weitere Tests sollen folgen.
Härtel, dessen Sohn Oscar, ein treffsicherer Mittelfeldspieler, in der U12 der Nullfünfer spielt, greift die soziale Komponente auf. Zwar seien die Jungs digital vernetzt und dürften sich wieder treffen, aber: „Definitiv gehört Vereinssport zur ganzheitlichen Erziehung von Kindern. Gerade beim FC 05 im NLZ. Da müssen die Kinder viele Regeln befolgen.“ Oscar ist, da am 31. Dezember geboren, immer der Jüngste im Team, muss noch mehr leisten, um Ziele zu erreichen. „Da tut das Lob, das er beim Sport erfährt und in dieser Form in der Schule nicht erhält, gut. Oder herausragende Siege, wie der bei einem Turnier gegen Fenerbahce Istanbul. Oder sein Tor gegen Borussia Dortmund.“
(Quelle: Michael Bauer/Tagblatt / vollständiger Text auf www.mainpost.de )